Der Muttertag wurde 1933 von den Nazis übernommen – nicht aus Liebe zu Müttern, sondern um ihr frauenfeindliches, rassistisches Weltbild durchzusetzen. Die ‚deutsche Mutter‘ wurde zur Heldin stilisiert, aber nur, wenn sie ins Bild der ‚arischen‘ Volksgemeinschaft passte: weiß, gehorsam, fruchtbar. Frauen sollten nicht selbstbestimmt leben, sondern Kinder für den Krieg und das Regime gebären. Wer nicht ins System passte – Jüdinnen, politische Gegnerinnen, queere oder behinderte Frauen – wurde entrechtet, verfolgt oder ermordet.
Was ursprünglich ein Tag für Dankbarkeit war, wurde zur Bühne für Nazi-Propaganda. Mütter wurden mit Orden belohnt, nicht für Liebe oder Fürsorge, sondern für viele ‚reinrassige‘ Kinder. Der Muttertag war kein Akt der Anerkennung, sondern ein Werkzeug des Faschismus.
Heute heißt es: aufklären, erinnern, Haltung zeigen. Wir feiern Muttertag nicht mit rechtem Beigeschmack, sondern mit echter Liebe, Vielfalt und Respekt. Gegen das völkische Frauenbild. Gegen rechte Ideologie. Für Selbstbestimmung, Solidarität und Gedenken.
Kein Vergeben. Kein Vergessen. Muttertag gehört uns – allen Müttern, die lieben und sorgen.